Hermann von Salza aus dem Film des MDR







Hermann von Salza - Auf der Suche nach der Herkunft des Hochmeisters des Deutschen Ordens


Dritter Teil: "Thüringische Chronicka von Johann Heinrich von Falckenstein", 1738.



Das dritte Geschichtswerk des 18. Jahrhunderts, in dem ich nach der Herkunft Hermanns von Salza suchte, war die Thüringische Chronicka von Johann Heinrich von Falckenstein, aus dem Jahr 1738. Ich habe dieses Werk bereits im Dezember 2009 zur Darlegung der Herkunft Hermann aus Langensalza herangezogen, es ist auf der Web-Seite www.hermann-von-salza.de unter dem Titel "Ist der Hochmeister des Deutschen Ordens Hermann von Salza ein Langensalzaer? Teil XXVII/1+2" nachzulesen. Deshalb möchte ich hier nur noch einmal den Hauptsatz zu diesem Thema zitieren: "Von der Familie und Herrschafft dieses Nahmens Saltza. Die heutiges Tages in Thüringen gar wohl bekannte Stadt Langensaltza, war in denen ältesten Zeiten ein nahmhaffter Flecke, gehörete dem ohnweit davon gelegenen Closter Homburg zu, und ward durch dessen Vögte versehen und besorget. Gleichwie nun dieses Closter von dem heiligen Bonifacio gestifftet worden, also befand sich zu denen Zeiten Caroli M. ein Voigt in Saltza, der diesen Flecken erblich an sich gebracht, dessen Nachkommen sich Herren oder auch Freyherren von Saltza, geschrieben." Ob schon zur Regierungszeit Karl des Großen die von Salza Vögte im Kloster Homburg waren, dürfte wenig wahrscheinlich sein. Eher ist die Zeit Heinrichs IV. anzunehmen, von dem wohl auch das Widderhorn als Wappen derer von Salza stammen soll. Weiter wird dann an Hermann von Salza gedacht: "Der erste, dessen mit grossen Ruhm und Ehre von dieser Familie gedacht wird, ist Hermann von Saltza, der Anno 1210. zum Hochmeister des Teutschen Ritter-Ordens verordnet und erwählet worden. Von ihm schreibet vorgedachter Venator an dem angezogenen Orte, p. 13. also: Er war ein Gottsfürchtiger, wohlberedter, demütiger, kluger, vorsichtiger, und in allen seinen Thun und Lassen glorwürdiger Held."

"Auch wenn man Johann Heinrich von Falckenstein den streng wissenschaftlichen Charakter seiner Arbeiten schon im vorigen Jahrhundert abgesprochen hat, weil F. solide Fachkenntnisse und Unbefangenheit des Urtheils gefehlt haben", dürfte in diesem Falle seine Darstellung der Wahrheit sehr nahe kommen. Das Zitat habe ich aus der Web-Seite "Wikisource". Die Darstellung der Geschichte durch diesen Chronisten war in seiner Zeit sehr geachtet, hat doch das Universal-Lexikon des Johann Heinrich Zedler aus dem Jahre 1742 seine Zitate zum Teil wörtlich übernommen. Deshalb brauche ich auch auf dieses Lexikon nicht weiter eingehen. Nur ein Zitat daraus halte ich für wichtig: "Salza, Saltza, ein Dorf und Vorwerck an der Salze, unweit Nordhausen, bey welchem ein Alabaster = oder Marmel = Bruch seyn soll." Mehr findet man über das Salza bei Nordhausen im Zedler nicht.

Auch in dem 1758 erschienenen Buch "Beyträge zur Historie derer Chur- und Fürstlichen Sächsischen Lande" schreibt Georg Christoph Kreysig im Artikel III "Von der Herrschaft Salze": "Langen=Salze ist vormahls ein nahmhafftiger Flecken gewest, hat dem Kloster Homburg zugehöret und ist durch dessen Vöigte regieret worden. Der Vögte einer hat im Jahre 800. [?] den Flecken erblich an sich gebracht, und sind die Nachkommen des Geschlechts zu Freyherren zu Salze erhoben worden.

Item, ein ander Geschlecht ist der Edelleute von Saltze bey Nordhausen.



Das Wapen der Freyherren zu Langen=Salze ist anfänglich gewest ein Weißes Widderhorn in rothem Felde, … Sie haben ihre Herrschaft ziemlich erweitert, nicht allein Langen=Salze besessen, sondern bracht die Dörfer Tülstet und Uffhofen, und war ihr Titul: Herren zu Salze, Tülstet und Uffhofen. Mehr haben sie gehabt Illeben, Dörne, item das Schloß Franckenstein, wie auch das Fuhrwerck Borstendorff, zwischen Jena und Dornburg." Dann wird noch kurz Hermann erwähnt: "Hermann, Herr zu Salza, war Hochmeister des Teutschen Ordens in der Zahl und Ordnung der 4te,…" Auch Kreysig zählt Hermann von Salza zu den Herren von Salza beim Kloster Homburg. Und auch er bezeichnet die Edelleute von Salza bei Nordhausen als ein anderes Geschlecht.



Dieter Deubner

Mitglied der Interessengemeinschaft zur Erforschung des Deutschen Ordens in Nägelstedt und Umgebung im Dorfkulturverein Nägelstedt e. V.

Veröffentlicht im "Heimatbote" Bad Langensalza am 30. September 2010

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